Nutzgeflügel-Zuchtverein  Klecken und Umgebung von 1921 
 

Manfred Schwope

Manfred Schwope nimmt Abschied von der Ausstellungsbühne.
Es war der 1. Juli 1966, als Manfred Schwope erstmalig mit Rassetauben in Kontakt kam und in die Jugendgruppe des NGZV Klecken eintrat. Manfred Schwope, damals wohnhaft in Emmelndorf, hielt schon vorher Englische Flugtippler, die er jedoch nicht ausstellen konnte. Ein Freund war schon Mitglied der Klecker Jugendgruppe und da Manfred auch gern ausstellen wollte trat er auch dem Verein bei. Seine ersten Rassetauben waren Danziger und Memeler Hochflieger, doch diese Rassen waren nicht von Dauer. Mit Kupfergimpel, die Manfred dann vom 1. Vorsitzenden Walter Wietrek erhielt, war er zumindest schon einmal bei den Farbentauben angekommen, doch die richtige Rasse hatte er immer noch nicht gefunden. 1968 erwarb er, inspiriert durch einen Bericht in der Geflügelbörse, seine ersten Fränkischen Samtschilder in blau mit schwarzen Binden und hatte nun seine Rasse gefunden, die er durchgängig bis heute züchtet. 

Nach dem Wechsel in die Erwachsenenabteilung sowie Absolvierung seiner Bundeswehrzeit übernahm Manfred relativ schnell Verantwortung und wurde 1977 zum 1. Kassenwart des Vereins gewählt. Dieses Amt übte er 42 Jahre lang ununterbrochen aus und gehört noch heute, nunmehr als 2. Kassenwart, dem Vorstand des NGZV Klecken an. Auch im Sonderverein der Fränkischen- und Nürnberger Farbentauben ist Manfred seit 1980 aktiv. Er war Mitbegründer der Gruppe Nord und hier 24 Jahre lang 2. Vorsitzender. 1985 erfolgte der Umzug nach Buxtehude. In zentraler Stadtlage betreibt Manfred hier seine Taubenzucht und hält nebenbei noch einige Kanarienvögel, die er auch stets in Schauvolieren auf der Klecker Ausstellung präsentiert. Dass auch Spitzenleistungen auf relativ kleinem Raum möglich sind, beweist Manfred nun schon seit Jahrzehnten. Seine Zuchtanlage besteht aus einem Schlag in der Größe von 3,50 x 2,50 Meter, mit vorgebauter Voliere in den Maßen 4 x 2 Meter. Dem stark flüchtigen Temperament der Fränkischen Samtschilder scheint ein kleiner Schlag eher zuträglich zu sein, als ein größerer. Mit 12 – 14 Paaren geht Manfred jährlich in die Zucht und belässt auch die Jungtiere im Schlag. Im Dezember wird der Schlag mit einem Gitter halbiert und die Tauben nach Geschlechtern getrennt. Angepaart wird Ende Januar/Anfang Februar, wobei die Anpaarung ohne große Probleme verläuft. Jährlich werden drei Bruten pro Paar durchgeführt und im Juni werden die Nistzellen schon wieder verschlossen. Natürlich erfolgt bei den Jungtieren eine äußerst strenge Selektion. Neben der täglichen Schlagreinigung erfolgt eine Impfung gegen Salmonellen und Paramyxovirus, was ausreicht, um die Tiere fit und gesund zu erhalten. 

Was an Jungtieren am Ende übrig bleibt, zählt deutschlandweit zu den Spitzentieren bei den Fränkischen Samtschildern. Unzählige V und HV Noten, 19 mal Vereinsmeister im NGZV Klecken, 4 mal Kreismeister im KV Lüneburger Heide, 2012 Europachampion in Leipzig auf Fränkische Samtschilder blaufahl mit dunklen Binden, 2019 Deutscher Meister, dreimaliger Erringer des Siegerpreises auf Fränkische Samtschilder auf den Hauptsonderschauen in Klecken (2009), Marburg (2013) und Magdeburg (2022) stellt eine beachtliche Bilanz dar. Als Krönung seiner züchterischen Laufbahn sieht Manfred sicherlich die Hauptsonderschauen in Klecken und in Magdeburg an, wo er jeweils die Champion Taube stellte. Aber auch in den Organisationen wurde sein jahrelanges Wirken für die Rassetaubenzucht gewürdigt. Goldene Ehrennadeln wurden ihm verliehen vom NGZV Klecken (1992), vom LV Hannover (1999), vom BDRG (2003), vom VDT (2006) und vom SV der Fränkischen- und Nürnberger Farbentauben (2014). Manfred ist träger der Goldenen Feder vom LV Hannover sowie Ehrenmitglied im NGZV Klecken und in der Gruppe Nord seines Sondervereins. 

Am 11. und 12. Januar 2025 schließt sich nun der Kreis. Auf der Hauptsonderschau der Fränkischen- und Nürnberger Farbentauben in Schüttorf wird Manfred ein letztes Mal seine hochfeinen Tauben präsentieren. Schwierigkeiten bei der Versorgung seiner Tiere bei urlaubsbedingter Abwesenheit und eine angeschlagene Gesundheit haben bei Manfred den Entschluss reifen lassen, auf hohem Niveau aufzuhören. Im Ortsverein konnten die Tiere leider nicht vermittelt werden, im Sonderverein werden sie weitergegeben und sind gut aufgehoben. Dem NGZV Klecken bleibt Manfred Schwope, auch ohne Tiere, als Vorstandsmitglied weiterhin erhalten.

Text und Bilder: Volker Niemeyer

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